VIERSCHANZENTOURNEE

oberstdorf 2012

 

NICHTS ZIEHT DIE ZUSCHAUERMASSEN DERART AN

Vom 29.12.2012 bis 06.01.2013 – diese 9 Tage stehen im Zeichen der Skispringer. Zehntausende pilgern zu den vier Hügeln. Um neutral zu bleiben – so klingt’s in der offiziellen Presseaussendung. 

 

Deutsche Springer auf Augenhöhe

DSV-Athleten zählen erstmals seit zehn Jahren wieder zum Favoritenkreis
der Vierschanzentournee

Spannung pur vor dem Start der 61. Vierschanzentournee. Erstmals seit
zehn Jahren erwartet die Skisprungwelt im Titelrennen wieder einen Kampf
auf Augenhöhe der Nationen Österreich und Deutschland. Für die
Austria-Adler mit den zuletzt so erfolgreichen Tourneesiegern Gregor
Schlierenzauer (2011/12), Thomas Morgenstern (2010/11), Andreas Kofler
(2009/10) und Wolfgang Loitzl (2008/09) geht es um den fünften
Tournee-Sieg in Folge, für die deutschen Skispringer wie Severin Freund,
Richard Freitag und den 17-jährigen Youngster Andreas Wellinger um die
endgültige Rückkehr des deutschen Skisprungsports in die Weltspitze.

Sven Hannawald war nach seinem legendären Vierfachtriumph mit vier
Siegen in vier Springen im Jahr 2001/2002 der bisher letzte deutsche
Springer, der ein prestigeträchtiges Weltcupspringen im Rahmen der
Vierschanzentournee gewinnen konnte. Er gewann im Jahr nach seinem
Tournee-Grandslam, also genau vor zehn Jahren, auch das Auftaktspringen
in Oberstdorf und wurde in der Saison 2002/03 Zweiter in der
Gesamtwertung. Seit der Erfolgsära des Schwarzwälders lief es für die
deutschen Skispringer bei der Vierschanzentournee nicht mehr rosig.
Michael Neumayer schaffte im Jahr 2007/08 als Dritter als einziger
deutscher Springer zwischenzeitlich noch einmal einen Podestplatz.

Umso verständlicher sind die Euphorie und die Vorfreude, die speziell
Severin Freund (Rastbüchl) und Andreas Wellinger (Ruhpolding) im Vorfeld
der 61. Vierschanzentournee 2012/13 bei den deutschen Skisprungfans
ausgelöst haben. Mit seinen Weltcupsiegen in Lillehammer und Kuusamo
liegt Freund derzeit hinter Gregor Schlierenzauer auf Rang zwei des
Gesamtweltcups und zählt damit genauso zum Kreis der Tourneefavoriten
wie der erst 17-jährige Andreas Wellinger aus Ruhpolding, der momentan
Vierter des Weltcups ist. In seiner ersten Weltcupsaison überhaupt
landete der Bayer viermal unter den Top Fünf und bereits zweimal auf dem
Podium (Zweiter in Engelberg, Dritter in Sotschi). Jetzt freut er sich
auf die erste Vierschanzentournee seines Lebens.

Somit hat die derzeitige Überflieger-Generation aus Österreich erstmals
seit vielen Jahren wieder Gegenwind aus Deutschland, wenn es um den
Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee geht. Zuletzt hatten die
siegverwöhnten Austria-Adler nur die Konkurrenz aus den eigenen Reihen
sowie Simon Ammann (Schweiz), Tom Hilde (Norwegen) und davor Janne
Ahonen (Finnland) zu fürchten.

Ein Blick in die Statistik macht die Dominanz der österreichischen
Skispringer bei der Vierschanzentournee deutlich: Schlierenzauer & Co.
gewannen zuletzt nicht nur als bisher einziges Team viermal in Folge,
sondern das Siegerquartett aus der Alpenrepublik holte in den
vergangenen vier Jahren auch 13 von insgesamt 16 möglichen Tagessiegen,
was einer Siegquote von über 80 Prozent entspricht. Nur Ammann (Schweiz,
zwei Siege) und Tom Hilde (Norwegen, Sieg beim Finale 2010/11), konnten
die Österreicher in den zurückliegenden Jahren zumindest ein wenig
ärgern. Seit der Tournee 2006/07 räumten die Österreicher in jedem Jahr
mindestens zwei Tagessiege ab. Im vergangenen Jahr gewannen sie sogar
alle vier Wettkämpfe, was in der bisherigen Geschichte der
Vierschanzentournee nur insgesamt fünfmal vorkam (zuletzt 2009/10). Im
Vorjahr gewann Gregor Schlierenzauer in Oberstdorf und
Garmisch-Partenkirchen, Andreas Kofler siegte in Innsbruck und Thomas
Morgenstern in Bischofshofen.

Gut möglich, dass sich Deutschland und Österreich beim Kampf der
Nationen 2012/13 zu sehr mit sich beschäftigen und am Ende ein ganz
anderer Springer triumphiert. Die Vierschanzentournee hat ihre eigenen
Gesetze und immer wieder Helden hervorgebracht, die vorher niemand auf
der Rechnung hatte. Adam Malysz aus Polen ist das beste Beispiel dafür.
Den späteren vierfachen Gesamtweltcupsieger und vierfachen Weltmeister
kannten vor seinem überraschenden Tourneesieg in der Saison 2001/02 nur
die absoluten Insider.

Zum erweiterten Favoritenkreis für die 61. Vierschanzentournee 2012/13
zählen mit Sicherheit auch der Gesamtweltcupsieger des Vorjahres, Anders
Bardal aus Norwegen (derzeit Fünfter der Weltcupwertung), sowie der
starke junge Slowene Jaka Hlava (derzeit Neunter). Und rechtzeitig vor
dem Start der Vierschanzentournee hat sich auch der Pole Kamil Stoch mit
seinem zweiten Platz in Engelberg wieder in Form gesprungen.

Die 61. Vierschanzentournee beginnt in diesem Jahr am 29. Dezember mit
der Qualifikation, das erste Wertungsspringen in Oberstdorf folgt dann
einen Tag später am 30. Dezember. Über die Stationen
Garmisch-Partenkirchen (31. Dezember/1. Januar) und Innsbruck (3./4.
Januar) geht es dann zum großen Tourneefinale nach Bischofshofen (5./6.
Januar).

Karten für das große Wintersport-Highlight 2012/13 sind bereits im
Vorverkauf erhältlich. Über den so genannten Print@Home-Ticketservice
lassen sich die Tickets für alle vier Veranstaltungsorte bequem von zu
Hause aus bestellen und gleich am eigenen PC ausdrucken. Weitere
Informationen unter www.vierschanzentournee.com.

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